Deutsche Unternehmen erkennen Gefahren für Lieferkette nicht
Deutsche Unternehmen erkennen Gefahren für Lieferkette nicht
Dezember 2017
Wie gut sind Sie auf plötzliche Unterbrechungen in Ihrer Lieferkette vorbereitet?
Laut der Studie "Supply Chain Risk Management - Herausforderungen und Status Quo" des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und riskmethods, sind deutsche Unternehmen auf unerwartete Unterbrechnungen in ihrer Lieferkette nur ungenügend vorbereitet.
Hier ein paar erstaunliche Ergebnisse der Studie:
- 71% der befragten Unternehmen mussten in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Unterbrechung in der Lieferkette hinnehmen
- 13 % der Befragten beklagten sogar 20 und mehr Störungen
- Jeder dritte Fall kostet laut Studie mindestens eine Millionen Euro
Es ist deutlich zu erkennen, dass die Störungen relativ häufig auftreten und dazu noch teuer sind. Die in der Lieferkette auftretenden Unterbrechungen können unterschiedliche Gründe haben. Oft liegt es an großen Naturkatastrophen, Streiks, Krisen oder anderen außergewöhnlichen und unerwarteten Ereignissen. Die Befragten nannten zudem direkte Zulieferer, Sub-Lieferanten, Produktionsstätte oder logistische Anschlüsse als Gründe für die Lieferkettenunterbrechung. Maßnahmen, die an konkreten Punkten der Lieferkette ansetzen, führen zu einer gefühlten Sicherheit, obwohl sie im Ernstfall kaum wirkliche Abhilfe schaffen können.
80% der befragten Unternehmen haben keine oder nicht ausreichende Maßnahmepläne für die relevanten Gefahren aufgestellt. Die Überwachung von Risiken werden von zwei Drittel rein händisch oder nur in kleinen Maße automatisiert. Dabei bewertet knapp die Hälfte das Ausmaß von Schäden unstrukturiert. Die vorhandenen Risikoinformationen werden von den Befragten, mit nur 33% auf dem neuesten Stand gehalten.
Diese Studie zeigt auf, wie wichtig eine ganzheitliche Supply-Chain-Risk-Management-Lösung für Unternehmen ist. Gerade Fertigungsunternehmen sollten sich angesprochen fühlen, denn integrierte Lieferkennten sind besonders anfällig für Unterbrechungen. Bei länderspezifischen Perspektiven wie wirtschaftliche und politische Stabilität sind oftmals technische Hilfsmittel bzw. Instrumente nicht ausreichend.
Der Aufbau eines gesamtheitlichen und nachhaltigen Lieferkettenmanagements ist in vielen Fällen möglich. Wir setzen hierbei meist auf den bestehenden Lieferketten auf und stärken sie durch flankierende Maßnahmen, z.B. den Aufbau eines zusätzlichen Lieferantenbeziehungsmanagers. Selbst bei intransparenten Lieferketten konnten wir die Risiken für unsere Auftraggeber signifikant senken. Abgesehen von der radikalen Reduzierung existentieller Risiken ist auch die mittelfristige betriebswirtschaftliche Betrachtung meist positiv. Projekte zur Risikosenkung durch ganzheitliches Lieferkettenmanagement erzielen oft signifikante positive Nebeneffekte in Qualität, Liefererfüllung und Kosten, und sie rechnen sich betriebswirtschaftlich oft schon nach 1-2 Jahren.
Ein konkrete Beispiel hierzu ist die Senkung von Lieferkettenrisiken für die Brugger GmbH. Einen ausführlichen Bericht hierzu finden Sie auf der Brugger-Webseite
Bei Fragen zu nachhaltigem Lieferkettenmanagement in China wenden Sie sich bitte an Lutz Berners, lberners@bernersconsulting.com.