Newsletter Q1 / 2013
← BACK
Wir wünschen Ihnen ein frohes Chinesisches Neujahr!!!
UNSERE THEMEN
China Update am 19. Februar in Stuttgart
China Update am 19. Februar in Stuttgart
Wir weisen Sie gerne auf unser diesjähriges China-Update hin, bei dem wir Ihnen wichtige Informationen zum China-Geschäft geben werden und Möglichkeiten für individuelle Beratungstermine bestehen.
- Herr Fabian Knopf, Senior Associate, Dezan Shira & Associates, wird einen Überblick der wichtigsten rechtlichen und steuerrechtlichen Änderungen des Jahres 2012 sowie einen Ausblick auf 2013 geben.
- Herr Lutz Berners, Geschäftsführer, Berners Consulting GmbH, wird eine Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage sowie einen Ausblick auf die zu erwartenden Entwicklungen in 2013 geben.
Im Anschluss an die Vorträge gibt es die Möglichkeit zu individuellen Beratungsterminen.
Weitere Details sind auf Anfrage erhältlich. Wir bitten um Anmeldung bis zum 12. Februar 2013. Eine Teilnahme ohne Anmeldung ist aus Platzgründen nicht möglich. Die Teilnahme ist für Industrieunternehmen kostenlos. Dienstleister können gerne teilnehmen, sofern sie mindestens einen Vertreter eines Industrieunternehmens mitbringen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.
Investitionen des chinesischen Mittelstands in Deutschland
Termin-Ankündigung: BVMW-Veranstaltung Investitionen des chinesischen Mittelstands in Deutschland
Dienstag, 16. April 2013, 15:00 - 19:00, Frankfurt
In Kooperation mit dem Bundesverband Mittelständischer Wirtschaft (BVMW) und K&L Gates LLP stellen wir neueste Erkenntnisse zu Investitionen des chinesischen Mittelstands in Deutschland vor. |
Zielgruppe sind chinesische Investoren sowie deutsche Unternehmen, die Interesse an Kooperationen mit chinesischen Investoren haben.
Geplant sind Vorträge zu, unter Anderem:
- Allgemeine Hintergründe chinesischer Investitionen in Deutschland
- Motive und Beweggründe chinesischer Investoren
- Umgang mit chinesischen Investoren und Übernahmeinteressenten
- Rechtliche und steuerliche Aspekte
- Fallbeispiele
Die Teilnahme ist begrenzt auf Industrieunternehmen, Banken und Investoren. Das detaillierte Programm können Sie hier herunterladen.
Bitte wenden Sie Ihre Interessensbekundung an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.
Offene China-Seminare im April 2013
Terminankündigung: Offene China-Seminare im April 2013
In Zusammenarbeit mit compass international bieten wir im April folgende China-spezifischen Seminare an:
18. April: Investieren in China
Veranstaltungsort: Stuttgart
Profitieren Sie von unserer breiten und tiefen China-Erfahrung in Beratungs- und Linienfunktionen. Wir vermitteln keine Do's und Don't's, sondern Werkzeuge für die fachliche und interkulturelle Arbeit im chinesischen Kontext.
Detaillierte Programme können Sie durch Klicken auf die oben stehenden Links herunterladen.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.
Aktuelle Kooperationsgesuche chinesischer Unternehmen
Aktuelle Kooperationsgesuche chinesischer Unternehmen
Die folgenden Beispiele sind ein Auszug unserer aktuellen Anfrageliste chinesischer Unternehmen. Alle Anfragen sind von uns auf Seriösität und Fähigkeit der Unternehmen für eine internationale Kooperation geprüft.
Projekt | Beschreibung |
88186 | Chinesisches Unternehmen im Bereich technische Textilien sucht Technologiepartner zum Aufbau einer hochwertigen Matratzenproduktion in China |
88189 | JV-erfahrener chinesischer Automobilzulieferer (OEM-Kunden sind alle großen chinesischen Hersteller) sucht Kooperationspartner zum Aufbau einer Fertigung von Luftzuführungsrohren und anderen Kunststoff und Kunstoff-Metall-Verbund-Teilen |
88185 | Großer chinesischer Handelsvertreter im Bereich Nutzfahrzeug-Ersatzteile (Portfolio-Marken: z.B. Bosch, SKF, Wabco) sucht Ersatzteil-Marken zur Erweiterung seines Portfolios |
88017 | Großer regionaler chinesischer Distributor (Vollsortimenter) von PKW-Ersatzteilen für die Marken VW, Audi, Honda sucht Ersatzteil-Lieferanten zur Aufnahme in das Produktportfolio |
88516 | Führender chinesischer Automobilzuliefere im Bereich Telemetrie / Multimedia sucht strategischen Partner in Europa zur synergetischen Bearbeitung der jeweiligen Märkte |
88198 | Führender chinesischer Automobilzulieferer im Bereich Innenausstattung sucht strategisches Investitionsobjekt in Deutschland |
Bei Fragen zu einem der oben genannten Projekte wenden Sie sich bitte an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.
Berners Consulting auf der Hannover Messe 2013
Berners Consulting auf der Hannover-Messe
Auch in diesem Jahr wird Berners Consulting auf der Hannover-Messe vertreten sein. Gemeinsam mit unserem Partner DirectHR stellen wir im Rahmen des DCW-Gemeinschaftsstands aus.
08. - 12. April 2013 | |||
Hannover Messe | |||
Halle 13, Stand E20 | |||
Nahe ICE-Bahnhof / Tor West 1 |
- 11. April, 14-18h, Halle 13, Business Forum 2
- 16:00 - Lutz Berners: Fast forwarding 1.3 billion people - a practictioner's view on China's changes in the past 5 years
- 16:30 - Michael Maeder: How to gain and retain Qualified Labour in China
- Download: Programm EUCEC
- Export
- Einkauf
- Aufbau von Unternehmen - Standortwahl, Partnerwahl, Gründung, Personalthemen
- Project Management Office - Ihre Lösung für die Steuerung komplexer Projekte
- Coaching im internationalen Kontext
Bei Interesse lassen wir Ihnen gerne einen Code für eine kostenlose Eintrittskarte zukommen. Bitte wenden Sie sich an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.
Daimler steigt bei staatlichem chinesischen Autobauer ein
Daimer steigt bei staatlichem chinesischen Autobauer ein
Zum ersten Mal in der chinesischen Geschichte steigt ein ausländisches Unternehmen mit signifikanten Anteilen bei einem staatlichen Autobauer ein. Die Daimler AG übernimmt 12 Prozenz ihres Joint Venture-Partners BAIC und erhält zwei Sitze im Verwaltungsgremium des chinesischen Partners. Damit steht dem deutschen Premiumhersteller, der schon lange in China den Konkurrenten hierherläuft, auch ein besserer Draht zur chinesischen Regierung in Aussicht.
Für Daimler kommt diese Nachricht gerade zur rechten Zeit. Der chinesische Automobilmarkt entwickelt sich, anders als der europäische Markt, mit soliden Zuwachsraten, und insbesondere der Absatz von Premiumfahrzeugen wächst ungebrochen.
Dass gerade dem schwäbischen Branchenriesen, der seit Jahrzehnten ein eher angespanntes Verhältnis zur chinesischen Regierung hatte, diese Pionieraktion gelingt, ist durchaus als kleine Sensation zu werten. Gleichzeitig ist auch sicher, dass dieser Erfolg auf sorgfältiger und umsichtiger Planung beruht.
Quelle: Die Welt.
Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an info@berners-consulting.net.
Brasilien-Seminar Gesundheitswirtschaft/Lifestyle/Medizintechnik der Exportakademie Baden-Württemberg am 14./15. Juni 2013
Brasilien-Seminar Gesundheitswirtschaft/Lifestyle/Medizintechnik der Exportakademie Baden-Württemberg am 14./15. Juni 2013
Wieder einmal treten unsere Experten im Rahmen eines Auslandsseminars der Exportakademie Baden-Württemberg an. Frau Dr. Elisete Pedrollo erläutert den Markteinstieg in Brasilien für Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Lifestyle und Medizintechnik.
Für die deutsche Wirtschaft ist Brasilien ein wichtiger Absatzmarkt und mit Abstand der wichtigste Handelspartner in Lateinamerika. Als Investitionsstandort gewinnt das Land auch für den Gesundheitssektor zunehmende Bedeutung. Von der Wirtschaftskrise kaum betroffen verzeichnet Brasilien wirtschaftliches Wachstum. Die positive Wirtschaftsentwicklung, Investitionsvorhaben in der Wirtschaft und Infrastruktur und nicht zuletzt die sportlichen Großereignisse 2014 und 2016 stellen ein gewaltiges wirtschaftliches Potenzial dar. Der Reichtum an natürlichen Ressourcen im Hinblick auf Landwirtschaft, Bergbau und Energiewirtschaft bilden dafür die Grundlage.
Es bieten sich interessante Bedingungen, in Brasilien Fuß zu fassen. Unternehmen, die sich geschäftlich in Brasilien betätigen oder ihr Engagement verstärken möchten, sollten sich über die Rechtsfragen im Brasilien-Geschäft (zumindest) ein solides Basiswissen verschaffen. |
Ziel der Seminarreihe:
Sie erhalten grundlegende Informationen über die rechtlichen Voraussetzungen für Investitionen in Brasilien sowie nützliche Hinweise, was beim Zutritt zum brasilianischen Markt in rechtlicher Hinsicht zu beachten ist.
Zielgruppe:
Geschäftsführer, Ex- und Importleiterleiter, Area Sales Manager, Business Developer der Medizintechnikbranche, die sich auf Brasiliens Märkten engagieren (möchten)
Veranstaltungsdaten:
Die Veranstaltung findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt.
- 14.06.201315:00 - 19:00
- 15.06.201309:00 - 17:00
Veranstaltungsort:
Villingen-Schwenningen
Bei Fragen zu dieser Veranstaltung wenden Sie sich bitte an epdrollo@berners-consulting.net.
Automatisierung: Konkurrenten in China angehen
Automatisierung: Konkurrenten in China angehen
Laut VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers ist es für deutsche Maschinenbauer unerlässlich, in China vor Ort aktiv zu werden. Chinesische Wettbewerber sollten beobachtet und verstanden werden - in Bezug auf deren Aktivitäten und technische Entwicklungen. Dr. Ralph Wiechers sprach hierzu auf der Tagung USA UND CHINA – WELTWIRTSCHAFTLICHE PERSPEKTIVEN der Evangelischen Akademie Tutzing und des ifo Instituts München vom 18. bis 20.1.2013.
China sei nunmehr nicht nur ein großer Absatzmarkt, so Wiechers weiter. In den letzten Jahren habe sich der chinesische Maschinenbau in eine signifikante Position auf dem Weltmarkt hineingearbeitet. Dies verdanken die chinesischen Hersteller auch der Unterstützung der chinesischen Politik. Die chinesischen Produkte würden nun anspruchsvoller und damit auch für Abnehmer in anderen Märkten interessant. Deutsche Hersteller könnten mit Präsenz in China (z.B. Vertrieb, Service und Montage, Einkauf, Produktion) dagegenhalten.
Quelle: VDMA
Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an info@berners-consulting.net.
Konsequenz des Fünfjahresplans: Großfeuer brennt unbemerkt für drei Stunden
Konsequenz des Fünfjahresplans: Großfeuer brennt unbemerkt für drei Stunden
Der Smog der letzten Wochen in Nord- und Ostchina, der auch in den deutschen Medien große Aufmerksamkeit fand, erreichte eine kaum vorstellbare Dimension. In der Provinz Zhejiang brannte ein Feuer in einem Gewerbegebiet im Januar unbemerkt für drei Stunden, bevor Nachbarn die aus der Möbelfabrik strömenden dichten Rauchschwaden vom "normalen" Smog unterscheiden konnten und die Feuerwehr riefen. Nachdem das Feuer einen großen "Vorsprung" hatte, dauerten die Löscharbeiten zehn Stunden. Berichte über Opfer liegen nicht vor.
In gewisser Hinsicht ist dieser Extremfall eine Konsequenz des Fünfjahresplans.
Umweltverschmutzung ist ein schwer greifbares Thema. Oftmals gibt es keine offensichtliche Kausalitätskette zwischen einem konkreten Verschmutzer und einem konkreten Opfer. Bei Kohlendioxid gibt es eine riesige Anzahl von Verursachern, und die Effekte sind global - es macht nichts aus, wo auf der Welt das Klimagas produziert wird. Zudem sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung für den Einzelnen schwer zu messen. Bei den Abwässern einer Papierfabrik hingegen ist die Verkettung eindeutig: Eine Papierfabrik leitet ungeklärte Abwässer in einen Fluss ein, und die flussabwärts lebenden Bürger werden direkt geschädigt. In China gibt es teilweise sehr gut funktionierende Mechanismen zur Behandlung dieser beiden Fälle - aber halt nur teilweise.
Die angesprochene Papierfabrik sollte in der ostchinesischen Stadt Ningbo gebaut werden. Bald formierte sich Widerstand der Bürger: Die Sorge war, dass die Fabrik die (in China sehr strengen) Umweltvorschriften nicht einhalten würde (wegen der in China oft sehr laxen Durchsetzung der Vorschriften). Die Lage eskalierte. Es kam zunächst zu Unmutsbekundungen im Internet und schließlich zu Demonstrationen. Der Dialog zwischen den Bürgern, dem Fabrikbetreiber und der örtlichen Regierung scheiterte; letztendlich wurde die Fabrik nicht gebaut. Ein Sieg der Bürger.
Dass dies nicht immer funktionieren kann, lässt sich schnell an der Situation der Stadt Ningbo erkennen. Ningbo ist eine der reichsten Städte Chinas, mit einem Ruf exzellenter akademischer Ausbildung und vielen Handelskontakten in alle Welt. Dass in dieser weltoffenen Stadt die Bürger sowohl wirtschaftlich in der Lage als auch aufgeklärt genug sind, um die Lokalregierung und einen großen potentiellen Arbeitgeber herauszufordern, überrascht kaum. In vielen ländlichen Regionen im Landesinneren gilt hingegen immer noch die bedingungslose Devise "Industrie = Fortschritt", wodurch es Proteste von Bürgern gegen Umweltprobleme nicht so häufig erfolgreich sind wie in den hoch entwickelten Küstenregionen.
Bei Themen, wo die direkte Kette zwischen Verursacher und Geschädigten nicht greifbar ist, leitet die chinesische Regierung wirtschaftspolitische und legislative Maßnahmen ein - wenn sie das Thema für handlungsbedürftig hält. Das Hauptinstrument hierfür ist der Fünfjahresplan, der unter Anderem die Ziele der Wirtschaftspolitik vorgibt und aus denen die meisten Staatsunternehmen direkte Maßnahmen für ihre Geschäftspolitik ableiten. Beim Thema "Kohlendioxid", zum Beispiel, kam es 2011, nach Aufnahme von CO2-Reduzierungs-Zielen in den Fünfjahresplan, zu einer massiven Anpassung der Prioritäten von chinesischen Industrieunternehmen. Quasi über Nacht wurde das Ziel "CO2-Reduzierung" in zig tausende Unternehmenspräsentationen aufgenommen. Aber es bleibt nicht nur bei Lippenbekenntnissen; Produktentwicklungen, Einkaufsentscheidungen und M&A-Strategien werden nun stark vom Ziel der CO2-Reduzierung beeinflusst.
Und genau hier liegt der Kern des Smog-Problems. Der 13. Fünfjahresplan tritt 2016 in Kraft; bis dahin gilt der 12. Plan, in dem die Reduzierung der lokalen Luftverschmutzung nicht an oberster Stelle steht. Korrigierende Maßnahmen der Regierung außerhalb des Plans sind von sehr beschränkter Wirkung. So verpuffte ein eingehender Appell der chinesischen Regierung zur Reduzierung der Feinstaubemmissionen weitgehend - chinesische Stahlproduzenten ignorierten das Thema einfach. Der chinesische Stahlsektor ist, anders als z.B. der Energiesektor, sehr fragmentiert und stark von lokalen Interessen beeinflusst. Nun arbeitet die Regierung daran, diesen Sektor mehr zu ordnen. Ein langwieriger Prozess.
Letztlich zeigt jedoch das obige Beispiel der Stahlproduzenten, dass die chinesische Regierung nun auch sekundäre Luftverschmutzer angeht. Für die primären Verschmutzer - Energiekonzerne, Kraftfahrzeuge etc. - sind die Weichen bereits gestellt. Bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Episode der Luftverschmutzung den Prozess des Aufräumens beschleunigt. Zumindest ist die Aufnahme des Punkts "Reduzierung der lokalen Luftverschmutzung" nun ein heißer Kandidate für die Aufnahme in den nächsten Fünfjahresplan - 2016.
Politische Mühlen mahlen halt auch in China langsam.
Quellen: Xinhua, WSJ, Berners Consulting
Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an info@berners-consulting.net.
Rekordjahr für chinesische Übernahmen in Deutschland
Rekordjahr für chinesische Übernahmen in Deutschland
von Miriam Fritz, Consultant, Berners Consulting Stuttgart
Gemessen am Transaktionsvolumen war 2012 mit Abstand das Rekordjahr für chinesische Übernahmen in Deutschland. Mit den großen Übernahmen von Putzmeister (ca. 360 Millionen EUR) und Kion (ca. 750 Millionen EUR) haben sich die chinesischen Großkonzerne einen prominenten Platz in der deutschen Berichtserstattung gesichert. Aber auch bei kleinen und mittelgroßen Transaktionen sehen wir eine signifkante Zunahme der Aktivitäten, sowohl von chinesischen Käufern als auch von deutschen Verkäufern.
Chinesische Käufer werden in ihren Übernahmeaktivitäten zunehmend professionell. Während die Mehrzahl der chinesischen Kaufinteressenten weiterhin nach dem Prinzip "Einkaufsbummel" vorgeht und nach "Gelegenheiten" sucht, wächst die Anzahl der systematisch vorgehenden Unternehmen. Insbesondere in den Bereichen Automobilzulieferindustrie und Maschinenbau, in denen chinesische Unternehmen weit entwickelt sind und bei der Erweiterung ihres Portfolios gewisse Lücken schließen wollen, ist den chinesischen Unternehmen bewusst, dass opportunistisches Vorgehen nicht zielführend ist. Zwei Beispiele: Ein Automobilzulieferer hat uns mit der Suche nach Übernahmeobjekten in Deutschland beauftragt; die detailierte Liste der Kriterien für die Auswahl der Zielunternehmen umfasst drei Seiten. Ein Maschinenbauunternehmen, dass wir bei der Suche nach Technologiepartnern unterstützen, lehnte wiederum die sich im Laufe des Projektes ergebende Verkaufsanfrage eines deutschen Unternehmens ab, da es nicht zur Strategie des Chinesen passte. Wir haben es hier also mit strategisch vorgehenden Unternehmen zu tun, die genau wissen, was sie wollen.
Deutsche Verkäufer richten den Blick auf China, wenn es um Branchen geht, in denen chinesische Unternehmen eine zunehmende Rolle spielen. Wenig überraschend sind dies auch wieder die Automobilzuliefer- und Maschinenbaubranchen. Getrieben von der überwiegend positiven Berichterstattung der deutschen Medien zu den chinesischen Übernahmen der letzten Jahre sowie durch die starke Liquiditätssituation vieler chinesischer Unternehmen, kommen mehr und mehr deutsche Unternehmen mit Verkaufsgesuchen auf uns zu. Auch hierbei lässt sich unterscheiden zwischen "Streu-Angeboten" und zielgerichteten Verkäufersuchen. In unserer Erfahrung ist die Suche nach Käufern mit "Streu-Angeboten" wenig erfolgversprechend, insbesondere wenn dem Verkäufer an der Fortführung des Unternehmens gelegen ist. Bei zielgerichteten Verkäufersuchen, bei denen ein einzelnes Beratungsunternehmen mit der Suche beauftragt wird, sind die Erfolgsaussichten weit besser.
Basierend auf den Daten der letzten Monate gehen wir davon aus, dass sich der Trend in 2013 weiter fortsetzen wird und die Zahl der chinesischen Übernahmen in Deutschland weiter steigen wird. Egal ob Käufer oder Verkäufer - unsere klare Empfehlung ist: Man sollte sich frühzeitig mit den Zielen und Anforderungen der geplanten Transaktion auseinandersetzen und zum geeigneten Zeitpunkt dezidiert und konsequent vorgehen.
Bei Fragen zu deutsch-chinesischen Fusionen und Übernahmen wenden Sie sich bitte an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.
Neuer chinesischer Internetauftritt der Berners Consulting
Neuer chinesischer Internetauftritt der Berners Consulting
Brandneu, informativ, attraktiv - der neue chinesische Internetauftritt der Berners Consulting stellt unseren chinesischen Auftraggebern wichtige Informationen zur Verfügung.
Hiermit tragen wir der wachsenden Bedeutung chinesischer Unternehmen sowohl für die deutschen und brasilianischen Märkte als auch für unsere Beratungspraxis Rechnung.
Lebenswissenschaften: Neue Geschäftsmöglichkeiten in den Schwellenländern
Lebenswissenschaften: Neue Geschäftsmöglichkeiten in den Schwellenländern
von unserer Life Science-Expertin Dr. Elisete Pedrollo - Dr. Pedrollo Consulting
Der weltweite Markt für Lebenswissenschaften war wie die meisten Industrie-Sparten durch die Rezession der Jahre 2008-2009 betroffen. Die führenden Industrieunternehmen sind aber davon überzeugt, dass sich der Markt stetig erholen wird und, dass die Zukunft vielversprechend ist. In 2012 betrug das weltweite Umsatzvolumen der Lebenswissenschaftsmärkte etwa 45 Milliarden Dollar. Diese Zahl variiert allerdings je nach Segmenten, die für diese Kalkulation berücksichtigt werden. Zu den Lebenswissenschaften zählen insbesondere die Gesundheitsindustrie (Pharmazeutika, Medizintechnik), die Biotechnologie (z.B. molekulare Diagnostik, Impfstoffe, Bioenergie) sowie Auftragsforschungsorganisationen ("contract research organizations“, CRO). Es umfasst also ein breites Spektrum an Betätigungsfeldern. Verschiedene Umfragen zeigen, dass die Märkte der Schwellenländer (insbesondere die BRICS –Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) die am meisten profitablen Regionen für Investoren der Lebenswissenschaften darstellen. Expansionen in den Märkten der Schwellenländer beinhalten z.B. Allianzen zwischen Pharma/Biotech-Firmen und Firmen, die im Bereich der Medizintechnik aktiv sind, um strategische Geschäftsfelder zu besetzen oder neue Partnerschaften für den Wissenstransfer zu etablieren. Brasilien und China sind hier attraktive Ziele für ausländische Investitionen im Bereich der Lebenswissenschaften, da beide Länder ausgesprochen stark in das Gesundheitssystem investieren und die Menschen dort zunehmend unter den Schutz eines medizinischen Versicherungssystems stellen. Darüber hinaus wächst die Zahl von Kunden, die Zugang zu medizinischer Versorgung haben, exponentiell.
Brasilien und China haben zudem die Notwendigkeit für bessere, qualitativ höherwertige Medizinprodukte erkannt, um auch in fremden Märkten konkurrenzfähig zu sein. Nur als Beispiel: die brasilianische Medizintechnik-Industrie hat ein erstaunliches Wachstum von 51% (2012) ihrer Exportzahlen zu verzeichnen, was zeigt, dass die Qualität brasilianischer Medizinprodukte außerhalb des Landes große Akzeptanz findet. Ebenso zeigte der Markt für Medizinprodukte in China ein Rekordwachstum von 30%, mit einem Unsatz von 21 Milliarden Dollar in 2011.
Der Life Science Markt durchläuft gegenwärtig einen Umwandlungsprozess, aufgrund von auslaufenden Patenten, Gesundheitsreformen und neuen Wettbewerbsfelder, nach denen global agierende Firmen ständig Ausschau halten, um durch neue Investitionen und Innovationen ihre zukünftigen Wachstum und Erfolge zu sichern. Die Etablierung neuer kreativer Partnerschaften und neuer Strategien für den Zugang zu den Märkten der Schwellenländer sind dabei wichtige Ansatzpunkte. Dr. Pedrollo Consulting und Berners Consulting sind hier die richtigen Partner, die sie bei der Expansion in die hochinteressanten Märkte dieser Schwellenländer erfolgreich unterstützen können.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Elisete Pedrollo, epedrollo@berners-consulting.net.
Konsum: Das Landesinnere überflügelt die Ballungsräume
Konsum: Das Landesinnere überflügelt die Ballungsräume
Mit Inflation über Erwartungen und Wachstum unter Erwartungen blieb die brasilianische Wirtschaft in 2012 hinter den Erwartungen zurück. Ausländische Investoren werden von den schwachen Indikatoren abgeschreckt und könnten sich damit Chancen entgehen lassen, die im Landesinneren verborgen sind.
Firmen, die einen Markteintritt in Brasilien erwägen, konzentrieren sich oft auf die entwickelten Märkten in den großen Städten wie São Paulo, Rio de Janeiro und Brasilia. Während viele Firmen gute Renditen in diesen Märkten erzielen, gehen sie das Risiko ein, dass ihnen Gelegenheiten im Landesinneren entgehen, wo Wachstumsraten signifikant sind.
Außerhalb der großen Ballungszentren wächst das Land stark, getrieben vom langfristigen Prozess der Urbanisierung. In 2012, zum Beispiel, überflügelten die Konsumausgaben des Bundesstaats São Paulo zum ersten Mal die der Stadt São Paulo. Verbraucher im Landesinneren konsumierten insgesamt ca. 187 Milliarden USD, entsprechend 50,2% des Gesamtkonsum in Bundesstaat und Stadt.
Diese Verschiebung ist auch in anderen Regionen des Landes zu beobachten. Während noch vor zehn Jahren der Privatverbrauch in den 27 Hauptstädten fast 37% des Binnenverbrauchs ausmachten, ist dieser Wert nun unter 33% gefallen. Zwischen 1999 und 2010 fiel auch der Anteil des Einkommens der Hauptstädte von fast 40% auf unter 34%.
Laut dem Marktforschungsspezialisten Nielson wuchsen Supermarktumsätze im Landesinneren in 2011 um 13,3%, verglichen mit 7,8% in den Hauptstädten. In der Stadt São Paulo wuchs die Anzahl der Geschäfte um 8%, während kleine und mittelgroße Städte durchschnittlich 13% mehr Einzelhändler hatten als im Vorjahr. Auch außerhalb des Einzelhandels gibt es vergleichbare Entwicklungen. So wuchs der Fahrzeugabsatz außerhalb der Stadtgrenzen von São Paulo um 7,5%, mehr als das Doppelte des Zuwachses innerhalb der Stadt.
Diese Evolution der Binnenwirtschaft ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zunächst erfährt die Agroindustrie, eine traditionelle Stärke des Hinterlands, einen globalen Boom; insbesondere die Nachfrage aus China lässt Volumen und Preise steigen. Ein noch größerer Faktor sind die steigenden Einkommen, die aus dem Wachstum der letzten 15 bis 20 Jahre resultierten. Hierdurch haben viele Unternehmen ihre Investitionen aus den Ballungszentren heraus in kostengünstigere Orte verlegt.
Diese wirtschaftlichen Veränderungen beeinflussen auch ausländische Investoren. Städte wie São Paulo und Rio sind großartig, um Geschäftschancen zu finden, aber das Hinterland ist vielleicht ein besserer, nachhaltigerer Ausgangspunkt.
Quellen: Estadão, Folha de São Paulo, Folha do Interior, O Caxiense
Brasilianische Automobilindustrie: Rückblick 2012 und Ausblick 2013
Brasilianische Automobilindustrie: Rückblick 2012 und Ausblick 2013
Steuererleichtungen trieben Absatz in 2012
Die in 2012 von der brasilianischen Regierungen Subventionen haben den Konsum beflügelt und die Wirtschaft gestärkt. Ein Erlass zur Senkung der Steuern auf Produktionsgüger (IPI) trat im Mai 2012 in Kraft; hiermit wurden die Steuern auf Kraftfahrzeuge, Baubedarf und Haushaltsgeräte gesenkt.
Die Automobilbranche profitierte von dieser Maßnahme. Der Absatz erreichte einen in 2012 einen neuen Rekordwert von 3,8 Millionen Fahrzeugen, 4,6% höher als im Vorjahr. Laut dem brasilianischen Branchenverband Anfavea waren dies 400.000 Fahrzeuge mehr als vorhergesagt.
Trotz des neuen Rekords ging die Produktionszahl im Vergleich zu 2011 zurück: Der Ausstoß ging von 3,41 Millionen auf 3,34 Millionen Fahrzeuge zurück (-1,9%). Dies war der erste Rückgang in den letzten zehn Jahren; er war vor Allem auf rückläufige Exporte zurückzuführen.
“Inovar-Auto”: Treiber der Branche in 2013
Trotz der schrittweisen Rückkehr zu den normalen IPI-Sätzen bis Juli 2013 geht Anafavea von weiter steigendem Absatzwachstum von bis zu 4% im Binnenmarkt aus. Dieser Optimismus basiert auf dem Neuen Brasilianischen Automobilprogramm (Novo Regime Automotivo Brasileiro), auch bekannt als Inovar-Auto.
Das neue Programm trat per Erlass im Januar 2013 in Kraft und stellt eine Reihe von Anforderungen an Fahrzeughersteller: Mindestgrenzen für lokale Produktion, Local Content, Investitionen in lokale Forschung & Entwicklung sowie Energieeffizienz. Falls die Anforderungen verfehlt werden, wird ein IPI-Zuschlag von bis zu 30% erhoben. Andererseits wird die Steuer für Unternehmen, die die Anforderungen erfüllen, um bis zu 4% gesenkt.
Die brasilianische Regierung möchte hiermit Investitionen in der Automobilindustrie fördern. Das Wirtschafts- und Entwicklungsministerium MDIC geht von einer zusätzlich zu installierenden Kapaziät von 453.000 Fahrzeugen aus. Die aktuelle Kapazität ist 4,5 Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Die folgenden Unternehmen haben Ihre Teilnahme am Programm zugesagt:
- Scania Latin America Ltda.
- Ford Motor Company Brasil Ltda.
- Mercedes-Benz do Brasil Ltda.
- Fiat Automóveis S/A
- SNS Automóveis Ltda.
- Renault do Brasil S.A.
- General Motors do Brasil Ltda.
- MMC Automotores do Brasil Ltda. (Mitsubishi)
- Peugeot Citröen do Brasil
- Toyota do Brasil Ltda.
- Volkswagen do Brasil
- Honda Automóveis do Brasil Ltda.
- Nissan do Brasil Automóveis Ltda.
Zur Förderung der Branche hat die brasilianische Bundesregierung Steuerleichterungen von 2,85 Milliarden Real in 2012 gegeben und weitere 5,1 Milliarden Real in 2013 budgetiert.
Quellen: MDIC, Anfavea, Agência Estado, Terra, Ex
Brasilien senkt Energiekosten signifikant
Brasilien senkt Energiekosten signifikant
Am 24. Januar gab die brasilianische Präsidentin einen Plan zur drastischen Senkdung der Energiekosten im Land bekannt. Privatkonsumenten sollen um bis zu 18% entlastet werden, Gewerbe (Industrie, Landwirtschaft, Handel und Dienstleistungen) um bis zu 32%.
Die Reduzierung wird durch die Senkung bzw. Abschaffung von Energiesteuern ermöglicht, die ca. 12,5% der Gesamtkosten ausmachen. Außerdem werden momentan ca. 20 Zulassungen von Energieversorgern erneuert, die zwischen 2015 und 2017 auslaufen würden.
Die Präsidentin erhofft sich hierdurch eine Steigerung der Produktivität und eine Wiederbelebung des starken Wirtschaftswachstums, das mit der Eintrübung der Weltwirtschaft ins Stocken geraten ist.
Stromkosten sind ein großer Block der sogenannten "Brasilienkosten" - die Mischung aus Steuern, hohen Zinsen, Lohnkosten, Infrastruktur-Engpässen und anderen Themen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft einschränken.
Die Kostensenkungen haben große Erwartungen bei Industrieexperten geweckt. Laut Carlos Antônio Cavalcanti, Leiter der Infrastrukturabteilung der Industrievereinigung Sao Paulo (FIESP), hat bei der Industrie "Energie den selben Stellenwert wie der Wechselkurs oder Bankzinsen. Die Stärkung des Wechselkurses und die Reduzierung des Leitzinses, kombiniert mit den gesenkten Energiekosten, wird die Reindustrialisierung des Landes beschleunigen."
Quelle: Blog Fora de Pauta, BBC Brasil, Folha de São Paulo
Quartalsschwerpunkt Q4 / 2012: Den chinesischen Markt verstehen
Quartalsschwerpunkt Q4 / 2012: Den chinesischen Markt verstehen
Der chinesische Markt ist sehr wichtig für deutsche Firmen – und er wird immer noch wichtiger. Mehr als 6.000 deutsche Firmen sind bereits in China präsent, und für über 60% dieser Firmen ist China unter den Top-3 Märkten weltweit, sowohl in Bezug auf Umsatz als auch auf Gewinn. Insgesamt sind deutsche Firmen sehr erfolgreich in China. Gleichzeitig fühlen viele Unternehmen, dass ihre Leistung gut ist, aber vielleicht nicht gut genug. Einige Märkte wachsen viel schneller als die Wirtschaft insgesamt – ist die eigene Wachstumsrate wirklich groß genug? Putzmeister, zum Beispiel, wuchs im letzten Jahrzehnt in China mit 15% pro Jahr. Im gleichen Zeitraum viel der Marktanteil des Unternehmens von 30% auf 1%. Die Erklärung ist einfach: Der Markt wuchs mit 60% pro Jahr. 2012 wurde das Unternehmen vom größten Wettbewerber, Sany Heavy, übernommen. Informationen über den chinesischen Markt kann eine große Herausforderung sein. In vielen Branchen ist die Distributionslandschaft fragmentiert, Kunden glänzen durch Unberechenbarkeit und Wettbewerber sind flexibel und überraschen die etablierten Akteure. Gar nicht erst zu reden von weitgehend unsichtbaren Guanxi-Netzwerken, die den ausländischen Firmen oft verborgen bleiben. In unserem Quartalsschwerpunkt haben wir eine Auswahl nützlicher Artikel zusammengestellt, um Ihnen eine Einführung in den Aufbau Ihrer Marktkenntnisse in China zu geben. |
Lutz Berners Stuttgart |
|
Miriam Fritz Stuttgart E-Mail senden |
Tiefgehende Marktforschungen: Berners Consulting und PIM Ltd. Informationsbeschaffung in China Distribution in China |
Distribution in China
Distribution in China
Wenn Sie mal eine wirklich interessante Diskussion unter Geschäftsfreunden in China beginnen wollen, fragen Sie sie nach der Distributionslandschaft in ihren jeweiligen Branchen. Sie werden so viele Meinungen und Ansätze finden wie Diskussionsteilnehmer – aber alle werden sich in einem einig sein: In den meisten Märkten sind Distributionskanäle stark fragmentiert mit wenigen dominanten Akteuren.
Im Markt für Automobil-Ersatzteile, zum Beispiel, der ja einen der größten Industriemärkte mit Flächendistribution darstellt, findet man regional dominante Marken-fokussierte Distributoren, Mehrmarken-Vollsortimenter, modellspezifische Händler (die z.B. nur Santana-Teile verkaufen), oder sogar systemfokussierte Spezialisten (die sich z.B. auf Ersatzteile für den Antriebsstrang spezialisiert haben), um nur ein paar Typen zu nennen. Um die Sache noch etwas zu verkomplizieren, ist die Mischung der oben genannten Akteure von Region zu Region unterschiedlich – es ist somit schwierig, eigene Erfahrungen aus einer Region in eine andere Region zu übertragen.
Das Internet hat die Landschaft in vielen Märkten verändert. Es überrascht kaum, dass das Einkaufen im Internet zunehmend beliebt ist, insbesondere außerhalb der großen Ballungsräume, da die Dichte der Einzelhändler vieler Marken niedrig ist. Im Internet gibt es allerdings ein Glaubwürdigkeitsproblem. Chinesische Konsumenten zeigen eine gesunde Skepsis gegenüber jedem Verkäufer, und mit einem anonymen Verkaufsprozess, bei dem keine echte Person auf der anderen Seite der Transaktion sitzt, sind Kunden oft vorsichtig. Plagiate sind allgegenwärtig. Zudem ist es in China üblich, Waren vor dem Verlassen des Geschäfts zu inspizieren – auspacken, einstecken, einschalten. Während die Qualität chinesischer Produkte sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verbessert hat, hat diese Gewohnheit ihre Wurzeln in der Annahme, dass eine Reklamation nach Verlassen des Geschäfts schwierig sein könnte. Dies ist natürlich ein Problem für Internetverkäufer. Es gibt einige erfolgreiche Beispiele, wie Ctrip (Reisen), Taobao, 360buy oder Amazon (Konsumgüter) oder Spezialanbieter, die in Nischen wie z.B. Luxusgüter agieren (oft grau importierte Ware zu günstigeren Preisen als in Geschäften, aber oft ist die Zielgruppe auch einfach außerhalb der von Geschäften bedienten Ballungsräume).
Manchmal ist der Vertrieb über das Internet in Felder effektiv, wo westliche Logik sie kaum vermuten würde. So vermarktet ein großer europäischer Hersteller von Automobil-Ersatzteilen seine Teile aggressiv über seine eigene Internetplattform und schlägt somit zwei Fliegen mit einer Klappe: Man schaltet die klassische Distributionskette aus (deren Struktur so schwer zu verstehen ist und deren Akteure viel produktspezifische Schulung benötigen) und man klärt die Kunden über die eigenen Produkte auf. Und letztlich hat man direkten Zugang zum Endkunden, was immense Vorteile bringt. Ein Beispiel von vielen: Man sammelt Informationen über die Endkunden und ihre Kaufgewohnheiten – das wäre mit einer klassischen mehrstufigen Distributorenkette kaum möglich.
Mit guten Analysen und intelligenten, innovativen Ansätzen kann ein sorgfältig konzipiertes und umgesetztes Distributionssystem in China Unternehmen Geld im Distributorenmanagement sparen, die Marke stärken und letztlich einen Wettbewerbsvorteil schaffen.
Um mehr über Distribution in China zu erfahren, wenden Sie sich bitte an Herrn Lutz Berners, lberners@berners-consulting.net.
Aufbau von nachhaltigen Kundenbeziehungen
Aufbau von nachhaltigen Kundenbeziehungen
Der Aufbau von nachhaltigen Kundenbeziehungen in China braucht Zeit, Ausdauer und die Bereitschaft, in die persönliche Beziehung zu investieren - Stichworte: Abendessen, Alkohol und / oder Karaoke. Technik, Preis, Qualität - alle wichtig, aber ohne Beziehung kaum nützlich. Das mag sich hart anhören, ist aber Realität. Viele deutsche Exporteure wunderten sich bereits, als nach vielen Jahren erfolgreicher Lieferungen nach China von einem Tag auf den nächsten die Bestellungen wegbrachen. Die Erklärung ist meist einfach: Ein anderer Lieferant hatte den Vorsprung des deutschen schließen können - und aufgrund seiner besseren Beziehung zum Kunden wurde er nun plötzlich bevorzugt. Die bestehenden Bestellungen und Verträge werden zwar honoriert, aber auch nur das.
In Deutschland werden Beziehungen unter Geschäftspartnern in folgender Reihenfolge betrachtet. Für eine erfolgreiche, nachhaltige Beziehung braucht man alle drei Aspekte:
- Gesetz
- Gebräuche
- Beziehung
Heißt im Klartext: Wenn es gesetzlich erlaubt ist, und dann auch noch die Gebräuche nicht dagegen sprechen, dann kann man eine Geschäftsbeziehung aufbauen. Dies lässt sich im übertragenen Sinne auch auf Technik anwenden:
- Spezifikation
- Gebrauchsanforderungen
- Beziehung
Im Klartext: Nur wenn ein Produkt die ausgeschriebene Spezifikation erfüllt, setzt er sich damit auseinander, ob das Produkt im Gebrauch vielleicht Vorteile gegenüber anderen Produkten hat, die die Spezifikation auch erfüllen. Auf dieser Basis baut man dann eine Geschäftsbeziehung auf.
Auch in China braucht man alle drei Aspekte, aber die Reihenfolge ist genau anders herum:
- Beziehung
- Gebräuche
- Gesetz
Die Beziehung kommt also zuerst. Und dies in fast jedem Kontext - also auch bei technischen Spezifikationen! Zunächst braucht man eine Beziehung zum Entscheidungsträger. Wenn der das "OK" an seine Einkäufer gibt, dann übersenden diese eine recht weit gefasste Spezifikation. Die angebotenen Produkte werden dann nach ihrer Eignung für den beabsichtigten Gebrauch bewertet. Dann wird oft nochmal die Spezifikation angepasst - wenn überhaupt eine Spezifikation in den Vertrag aufgenommen wird. Übrigens: Ohne Vertrag geht auch in China fast nichts mehr - man sollte also bei allem Augenmerk auf den Beziehungen nicht versäumen, eine solide Vertragsgrundlage zu schaffen. Der Unterschied zu Deutschland ist, dass Verträge in China sozusagen die Zusammenfassung des gemeinsam erreichten Status sind; somit sollte man die beabsichtigten Vertragsinhalte während des gesamten Beziehungsaufbaus im Hinterkopf haben und immer wieder informell einfließen lassen, so dass es bei der schließlichen Vertragsausarbeitung nicht zu Überraschungen kommt.
Um die oben genannten Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen, sollte man sich von vornherein darauf einlassen, persönliche Beziehungen aufzubauen. Es ist nicht unüblich, dass es zunächst mehrere Treffen mit chinesischen Geschäftspartnern gibt, bei denen eigentlich nicht über das Geschäft geredet wird. Man tauscht sich über die jeweiligen Heimatstädte aus, man sucht Gemeinsamkeiten. Manchmal sitzt der Deutsche auch nur an einer großen Tafel und sagt zwei Stunden lang kein Wort, während sich ein halbes Dutzend Chinesen angeregt unterhalten. Am Ende sagt dann der chinesische Entscheidungsträger, "ok, dann sendet mal ein paar Muster, dann schauen wir weiter" - Ziel des Abends erfüllt.
Ein Problem für deutsche Exporteure ist oft, dass es schwierig ist, die Kompetenzen "Beziehungsaufbau" und "technischer Vertrieb" in einer Person zu vereinen, die zudem auch noch auf sich allein gestellt in einem fernen Land mit dem Know-How des Exporteurs hantieren muss. Der Aufbau der technischen Vetriebskompetenz in einem chinesischen Mitarbeiter ist kostspielig, langwierig und risikoreich. In unserer Beratungspraxis haben wir daher gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir auf Basis unserer technisch-kaufmännischen Grundausrichtung und unserer China-Erfahrung diesen Beziehungsaufbau für unsere deutschen Auftraggeber übernehmen. Wir bereiten das Feld für den technischen Vertriebler vor, der dann die wirklich wichtigen technischen Details mit den Fachleuten des Kunden klarmacht - unser Beziehungsmanager kann hierbei dank seines technischen Verständnisses effektiv unterstützen. Ein Grundsatz unserer Arbeit ist hierbei, dass wir von Anfang an die Beziehung für den Auftraggeber aufbauen, nicht für uns. Dementsprechend sind unsere Auftraggeber ständig über den Stand der Beziehungen informiert, und wir befähigen die Führungskräfte des Auftraggebers sukzessive, die Beziehung selbst zu pflegen.
Bei Fragen zum Aufbau von Kundenbeziehungen in China wenden Sie sich bitte an Herrn Lutz Berners, lberners@berners-consulting.net.
Informationsbeschaffung in China
Informationsbeschaffung in China
Die öffentlich verfügbaren Informationen sind bei der Bewertung von Partnern oder Märkten von begrenztem Nutzen. Firmenwebseiten enthalten oft beschränkte, unvollständige oder übertriebene Informationen; Medienberichte sind oft von Unternehmen beeinflusst; Statistiken sind oft unvollständig. Wie können dann Unternehmen zuverlässige Informationen finden? Dies ist ein Kernthema vieler Diskussionen und bereitet vielen ausländischen und chinesischen Unternehmen in China Kopfschmerzen.
Ein offensichtlicher Startpunkt sind professionelle Studien und ausländische Medienberichte. Diese haben oft hohe Glaubwürdigkeit; gleichzeitig sind sie von einem recht durchgängigen Preis-Leistungs-Verhältnis – anders gesagt: gute sind teuer. Auch sollte man berücksichtigen, dass diese Berichte einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden und die Informationen somit kaum exklusiv sind. Viele Berichte haben zudem nicht die erforderliche Tiefe.
Der wohl am weitesten verbreitete (und bei Chinesen beliebteste) Weg, um Informationen zu beschaffen ist, Vertrauenspersonen zu fragen. Die Schwierigkeit liegt dann in der Bewertung der Glaubwürdigkeit der Information an sich – wie wahrscheinlich ist es schließlich, dass man genau die Person kennt, die die Informationen hat, die man braucht? Aber zumindest reduziert diese Methode das Risiko, vom Informationsgeber betrogen zu werden. Es ist auch meistens eine kostengünstige Methode der Informationsbeschaffung: Oft reicht ein Anruf oder ein Abendessen.
Ein eher datenorientierter Weg ist die Suche von Information und Statistiken bei öffentlich verfügbaren Quellen. Dies kann ein guter Startpunkt für weiterführende Nachforschungen sein. Der Aufwand ist überschaubar (wenn man Chinesisch lesen kann). Allerdings ist diese Art der Information oft unzuverlässig und fast immer unvollständig. Die Schwierigkeit der Informationsbeschaffung wird auch oft unterschätzt – eine einfache Internetrecherche liefert oft wenig brauchbare Resultate, während ein erfahrenerer Rechercheur konkretere Ergebnisse liefern kann.
Was ist dann die beste Option? In unserer Erfahrung hängt es sehr von den Zielen der Informationsbeschaffung. Um einen allgemeinen Überblick zu bekommen sind veröffentlichte Berichte oft die effektivste und effizienteste Option. Wenn man Informationen über eine bestimmte Firma oder andere Insider-Informationen braucht, sind Freunde der effektivste und effizienteste Weg. Und letztlich kann es nie schaden, die gefundenen Informationen gegen öffentlich verfügbare Informationen zu prüfen. In unserer Beratungspraxis kombinieren wir die Ansätze. Wir identifizieren, bewerten und analysieren Quellen und nutzen unser effektives Netzwerk von professionellen Partnern und Geschäftsfreunden. Durch diese Vorgehensweise können wir Lösungen finden, um die meisten Kundenanforderungen für einen akzeptablen Preis zu erfüllen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Herrn Lutz Berners, lberners@berners-consulting.net.
Beispiele chinesischer Übernahmen in Deutschland
Beispiele chinesischer Übernahmen in Deutschland 2003 - 2012
Jahr |
Käufer (CN) |
Ziel-Unternehmen (DE) |
Industrie |
Anteil |
2003 |
Sailstar Shanghai |
Böwe Garment Care Systems GmbH |
Maschinen- / Anlagenbau |
50,0% |
2003 |
ZQ- Tools |
Lutz Maschinen- und Anlagenbau GmbH |
Maschinen- / Anlagenbau |
100,0% |
2004 |
Hutchison Whampoa |
Rossman GmbH |
Handel |
40,0% |
2004 |
SYMG (Shenyang Machine Tool Group) |
Schiess GmbH |
Maschinen- / Anlagenbau |
NA |
2004 |
Beijing Tianli Cryogenic Process Equipment Co. Ltd. |
Heinkel AG |
Maschinen- / Anlagenbau |
31,0% |
2005 |
Beijing No.1 Machine Tool |
Waldrich Coburg |
Maschinen- / Anlagenbau |
100,0% |
2005 |
ShangGong Holding (SGSB) |
Dürkopp Adler AG |
Maschinen- / Anlagenbau |
NA |
2007 |
China Minmetals Corporation |
HPTec GmbH |
Maschinen- / Anlagenbau |
100,0% |
2007 |
Shenyang Heavy Machinery Group |
Wirth Tunnelbohrmaschinen |
Maschinen- / Anlagenbau |
70,0% |
2008 |
Goldwind Windenergy GmbH |
VENSYS Energy AG |
Erneuerbare Energien |
70,0% |
2008 |
Suntech Power GmbH & Co. Ltd |
KSL- Kuttler Automation Systems GmbH |
Maschinen- / Anlagenbau |
100,0% |
2008 |
Hytera |
Rohde & Schwarz Professional Mobile Radio GmbH |
Medien & Kommunikation |
100,0% |
2009 |
Kiri Industries and Chemicals Ltd./ Zhejiang Longsheng Group |
DyStar Textilfarben GmbH |
Chemie / Pharma |
100,0% |
2009 |
Li & Fung Limited |
Miles Fashion GmbH |
Textil |
100,0% |
2010 |
ASM Pacific Technology Ltd. |
Siemens Electronics Assembly Systems Management GmbH KG |
Elektronik / Elektrotechnik |
100,0% |
2010 |
Advanced Technology & Materials Co. Ltd. |
Odersun AG |
Erneuerbare Energien |
NA |
2010 |
Jiangsu Jinsheng |
Emag Gruppe |
Maschinen- / Anlagenbau |
50,0% |
2011 |
Joyson Investment Holding |
Preh GmbH |
Automotive |
100,0% |
2011 |
Lenovo |
Medion |
Medien & Kommunikation |
Mehrheit |
2011 |
China Haidian |
Eterna AG Uhren Fabrik |
Sonstige |
100,0% |
2012 |
Hebei Lingyun |
Kiekert |
Automotive |
Mehrheit |
2012 |
LDK Solar Germany Holding GmbH |
Sunways AG |
Erneuerbare Energien |
33,0% |
2012 |
Sany Heavy Industries |
Putzmeister |
Maschinen- / Anlagenbau |
90,0% |
2012 |
Xuzhou Construction Machinery Group (XCMG) |
Schwing |
Maschinen- / Anlagenbau |
Mehrheit |
Bei Fragen zu Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren wenden Sie sich bitte an Frau Miriam Fritz, mfritz@berners-consulting.net.