Risikominimierung und Nachhaltigkeit in der Beschaffung
Risikominimierung und Nachhaltigkeit in der Beschaffung
November 2016
China ist mal wieder im Umbruch, und nichts ist normal. Aber sehr wohl real.
Die chinesische Führung hat den Begriff der "Neuen Normalität" eingeführt, um die aktuelle Situation der chinesischen Wirtschaft zu beschreiben. Wachstumsraten zwischen 6 und 7 Prozent, große Verschiebungen zwischen den Branchen, Paradigmenwechsel bei PKW-Antrieben und Produktionsmitteln (Stichwort: Industrie 4.0)... Es fällt schwer, die "Normalität" wirklich zu greifen. Viel besser passt der Begriff einer "Neuen Realität": Einerseits große Chancen in einigen Bereichen, z.B. bedingt durch den demografischen Wandel oder die bereits erwähnten neuen Technologieschwerpunkte. Andererseits große Risiken in vielen bestehenden Branchen, z.B. dem Werkzeugmaschinenbau oder der Automobilindustrie (insbesondere bei Herstellern mit großer Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor). Neue Paradigmen in der Kommunikation haben in China viel größere Auswirkungen als im Westen - alle Generationen nutzen das Smartphone für alle Lebensbereiche, täglich. Der Wettbewerb verschärft sich in China zusehends, nicht zuletzt wegen der enormen Reichweite und Geschwindigkeit von WeChat und anderen sozialen Medien. Hinzu kommen die großen politischen Umwälzungen in den USA und auch möglicherweise in Europa - schließlich ist Wahljahr. Dahingegen scheinen die politischen Entscheidungen in China überschaubar: Der 19. Parteikongress wird im Herbst viele neue Politbüro-Mitglieder benennen und damit Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellen. Sicherlich wird es auf nationaler Ebene in China mehr Kontinuität als in den USA geben, aber auch in China blickt man mit Spannung auf die anstehenden Personalentscheidungen.
Einerseits sind die Trends absehbar, aber andererseits: Schaffen sie auch Planbarkeit? Wir beobachten, dass die Planbarkeit in China, wie auch im Rest der Welt, insgesamt abnimmt. Was bedeutet dies für deutsche Unternehmen in China? Wir bemerken einen klaren Trend hin zu Partnerschaften. Viele deutsche Unternehmer und Unternehmen haben genug in Europa zu tun und möchten nicht auch noch die Entwicklung der Gesellschaft in China verstehen müssen - das kann man einem lokalen Partner überlassen, wenn das Vertrauen stimmt. Partnerschaften sind auch ressourcenschonend für das eigene Unternehmen, insbesondere in Bezug auf Management- und Spezialistenkapazitäten. Zuletzt bringt für viele deutsche Unternehmer eine Beteiligung durch einen chinesischen Partner nicht nur frisches Kapital, sondern auch eine Diversifizierung des Kapitals. Grundlage für jede Partnerschaft ist natürlich starkes gegenseitiges Vertrauen. Genau ist dann auch die Gretchenfrage: Wie baut man dieses auf? Sprechen Sie uns gern an. Wir wissen, wie es geht.
Bei Fragen zu nachhaltiger und risikominimierter Beschaffung wenden Sie sich bitte an Lutz Berners, lberners@bernersconsulting.com.